Willenlos und manipuliert?

Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich so mache, antworte ich meistens: ” Ich arbeite mit Hypnose.”
Die Reaktionen meines Gegenübers können grob in zwei Kategorien eingeteilt werden:
1. interessiertes Erstaunen
2. kritisches bis ängstliches Zurückweichen
Es ist erstaunlich, welche Mythen und falsche Glaubenssätze sich um den Begriff “Hypnose” ranken.
Im allgemeinen hat jeder dieser Kritiker schon mal eine “Show-Hypnose” gesehen und fand diese ziemlich beeindruckend, aber auch ein wenig beängstigend.
Besonders das Bild “da gackert man wie ein Huhn, man verliert total die Kontrolle über sich”, scheint sich in das gesellschaftliche Gedächtnis gleichsam eingebrannt zu haben. Die Personen auf der Bühne erscheinen dem kritischen Beobachter willenlos. Sie lassen ALLES mit sich machen und werden vom Hypnotiseur ganz nach seinem Willen manipuliert.
Aber ist das wirklich so?
So ist es absolut NICHT, denn man ist sich im hypnotischen Zustand IMMER seiner Entscheidungen bewusst. Zu jedem Zeitpunkt.

Hypnose ist seit 2006 als Therapieverfahren in Deutschland zugelassen. Darüber bin ich sehr froh, denn ich liebe es mit Hypnose zu arbeiten. Sie ist sanft und trotzdem stark, sie deckt lange Verdrängtes auf und  hilft Vieles zu verarbeiten und loszulassen.  

Schlafe ich in  Hypnose?

In  Hypnose ist man  tief entspannt und gelöst.
Ein sehr angenehmer, wohliger und komfortabler Zustand.
Aber man schläft nicht, sondern nimmt alles wahr.
Das Gehirn arbeitet sehr konzentriert, dabei ist der Fokus nach innen gerichtet, auf das innere Ich. Das Bewusstsein tritt etwas mehr in den Hintergrund, das Unterbewusste kommt mehr in den Vordergrund.
Durch diese Konstellation ist es dem Unterbewusstsein möglich, uns  mitzuteilen, wo das Problem liegt. Es kann ganz ohne Scheu und ohne den inneren Kritiker um Erlaubnis fragen zu müssen, mit uns kommunizieren und eine Lösung für das spezielle Problem finden. 
Denn das ist wirklich das  Erstaunliche:  der nächste Schritt für die Lösung  des Problems liegt im Unterbewusstsein schon bereit.
Während der Hypnose entsteht ein Zwiegespräch zwischen meinem  Klienten und mir, denn schließlich wollen wir an seinem (oder ihrem) Problem arbeiten. Das Unterbewusstsein lässt all das “hochploppen”, was für uns hilfreich sein könnte.   Damit  das funktioniert, ist eine konzentrierte und enge Zusammenarbeit nötig. Schlaf wäre hier überflüssig.

Habe ich nach der Hypnose alles vergessen?

Ein weiterer Mythos aus der Showhypnose:
selbstverständlich können  sich meine Klienten  an alles erinnern, was in der Hypnose passiert ist. Es wäre doch total unsinnig, wenn wir die Auflösung ihres Problems im Bewusstsein noch einmal durchkauen müssten.
Das einzige, was in der Hypnose nicht mehr so gut funktioniert, ist unser Zeitgefühl. Viele meiner Klienten schätzen die zeitliche Dauer einer 1,5 Stunden Hypnosesitzung auf etwa 20 – 30 Minuten.  Wenn etwas spannend und interssant ist, verfliegt die Zeit. 

Auch DU warst schon in  Hypnose!

Dieser entspannte Zustand ist fast Jedem von uns bekannt.
Wenn wir minutenlang aus dem Fenster starren und “tagträumen” oder die wenigen Augenblicke bevor wir einschlafen oder aufwachen, das ist ein hypnotischer Zustand.​ Die Außenwelt spielt in dem Moment keine große Rolle. 
Kinder sind täglich mehrmals in hypnotischer Trance….wenn sie tief versunken spielen und in ihre Fantasiewelt eintauchen. Und sie sind so gut darin, dass sie andere Kinder mit in ihre Trance eintauchen lassen.
Jeder Film und jedes Buch führt ins in eine Trance, wenn wir uns darauf einlassen und mitgehen.   Jeder von uns weiß, dass es eine erfundene Geschichte ist und trotzdem…verdrücken wir eine Träne, wenn der Film uns mitreißt.
Genauso fühlt man sich in Hypnose.  Der Unterschied ist nur, dass die Therapeutin (in diesem Falle ich) den  Trance-Zustand durch verschiedene Techniken stabil hält, damit wir mit dem Unterbewusstsein konsequent arbeiten können.

Was passiert in Hypnose?

Hypnose ist immer das, was man selber will und auch zulässt.
Eine  Hypnose kann nur stattfinden, wenn die Einwilligung dazu gegeben wird.
Kommen wir noch einmal zur Show-Hypnose zurück.
Die Menschen dort oben auf der Bühne werden vorher ausgesucht, ob sie leicht suggestibel sind. Das heißt, es wird überprüft, ob es ihnen leichtfällt, sich in ihrer Phantasie Dinge vorzustellen. Nur solche Personen wird der Hypnotiseur auf seine Bühne lassen, denn mit ihnen lässt es sich wunderbar arbeiten. Außerdem bringen diese Menschen eine weitere Eigenschaft mit: sie finden es GROSSARTIG dort oben zu stehen und Teil einer Show zu sein. Sie ERWARTEN, dass der Hypnotiseur lustige Dinge mit ihnen anstellt und wären schwer enttäuscht, wenn er es nicht täte.
So ist das Unterbewusstsein dieser Menschen weit offen, wie ein Scheunentor, für alle Suggestionen und Vorschläge des Hypnotiseurs. Der innere Kritiker ist so stark in den Hintergrund gedrängt, dass er (fast) alles geschehen lässt.
Und nur weil diese Personen es zulassen und dort mitmachen WOLLEN, gackern dann manche wie ein Huhn. So einfach ist das. 

In der Hypnosetherapie geht es um Veränderung
Die therapeutische Hypnose arbeitet immer zum Wohle des Patienten. 
Sie ist als Kurzzeit-Therapie angelegt. Die einzige Voraussetzung, die für eine erfolgreiche Sitzung notwendig ist, ist der unbedingte Wille des Klienten zur Veränderung.
Hypnose ist kein Schalter, den man einfach umlegt und alles ist wieder gut.
Hypnose eröffnet Möglichkeiten und Perspektiven, weckt verborgene Kräfte und Talente, macht den Weg frei für…Veränderungen.
Es geht um Veränderungen in unserer Art und Weise zu denken, zu handeln und uns zu erleben, wie wir mit uns umgehen.  Es geht um Selbstvertrauen, Wertschätzung und Selbstliebe. Daraus kann die innere Stärke erwachsen, die unser Leben lebens- und liebenswert macht.

Das Unterbewusstsein

Der Ort des Geschehens, denn dort wird alles, was wir erlebt haben, wie in einem großen Archiv. Wir können nicht alle unsere Erinnerungen für unseren Alltag gebrauchen, deshalb werden sie dort gespeichert und nur nach Bedarf wieder ins Bewusstsein geholt.

Dazu muss man wissen: wenn wir unser ICH, also unsere Persönlichkeit mit allem drum und dran, als 100%  sehen, dann nimmt das Unterbewusstsein etwa 95% davon in Anspruch.
Unser Bewusstsein, also der Bereich unseres Geistes, der hier gerade die Daten, Fakten und Zahlen sammelt, “verbraucht” nur  5 %  der Gesamtleistung. Technisch gesprochen ist das Unterbewusstsein die große Festplatte und das Bewusstsein ist der Arbeitsspeicher.
Deshalb ist die Arbeit mit dem Unterbewusstsein so spannend und vielfältig, denn es hat alles auf dem “Schirm”, wenn man die richtigen Fragen stellt.

Und noch jemand wohnt  dort:
unsere Emotionen, Gefühle und Gerüche.
Denn die haben im Daten-Zahlen-Fakten-Arbeitsspeicher keinen Platz.
Deshalb ist die Hypnose ein fantastisches Werkzeug, wenn wir mit ihnen kommunizieren wollen.

Omas Apfelkuchen

Wie oft haben wir es schon erlebt, dass ein ganz bestimmter Geruch, z. B. frisch gebackener Apfelkuchen, eine Situation lebendig werden lässt, die schon Jahrzehnte vergessen schien.
Man sieht vielleicht sogar die Oma vor sich, wie sie den Kuchen auf den Tisch stellt. Und man hat dazu ein ganz bestimmtes und individuelles Gefühl.
Genau in diesem Moment hat das Unterbewusstsein die passende Erinnerung aus dem Archiv geholt und wir “erleben” die Situation noch einmal, obwohl sie vergessen schien, zusammen mit den Gefühlen der Wärme und Geborgenheit. Und noch etwas vermag unser Unterbewusstsein: in dem Moment der Erinnerung lässt es alle Glückshormone und Neurotransmitter durch unseren Körper fließen, die uns in Omas Küche vor Jahrzehnten durchfluteten. Unser Körper IST in dem Moment wieder dort.

Was erreicht man in der Hypnose?

Das Unterbewusstsein ist das Archiv unserer Erinnerungen. Es legt “Akten” zu diesen Erinnerungen an und stempelt sie mit einer “Bewertung”. Genau diese Bewertungen von Situationen sind dafür verantwortlich, ob wir etwas als “bedrohlich” oder sogar als “gefährlich” beurteilen und zwar BEVOR etwas geschieht. Das nennt man Lebenserfahrung und es hilft uns, Entscheidungen zu treffen.
Leider geraten Erlebnisse in Vergessenheit. Wir erkennen die eigentliche Ursache für z.B. immer wiederkehrende Ängste oder Panikattacken nicht, weil die “Akte” dazu im Archiv ist. Unser Bewusstsein hat dort keinen direkten Zugang. Dann fühlt man sich ausgeliefert und hilflos und entwickelt die berühmte “Angst vor der Angst”.

In Hypnose bekommen wir diesen Zugang zurück und können uns auf die Suche nach der Ursache, dem eigentlichen Auslöser der Angst machen. Denn das Unterbewusstsein hat sie gewissenhaft abgespeichert. So bekommen wir als Team die Chance, die Ursache zu finden, zu bearbeiten und alles zu tun, was nötig ist, um sie aufzulösen.

Die Anwendungsgebiete für Hypnose sind sehr weitreichend:

  • Ängste und Phobien
  • Prüfungsangst, Blackout, Lampenfieber
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Überlastungs-Syndrome und Burnout
  • Schlafstörungen
  • Kinderwunsch
  • OP Vorbereitung und Begleitung
  • Chronische Erkrankungen
  • Übergewicht
  • Rauchen

 

Wenn Du mehr über Hypnose und ihre Wirkungen erfahren möchtest, schau Dich auf meinem Blog um, ich habe dort verschiedene Themen etwas mehr vertieft.
Oder Du besuchst meine Praxisseite für noch mehr Fakten.

Für Kollegen oder die, die es werden wollen, haben wir auf dieser Webseite Angebote zur Aus- und Weiterbildung . Schau dich um!
Herzliche Grüße
Deine Sabine Brüß

Wenn Du überlegst eine Hypnosesitzung zur Lösung eines Problems zu buchen, dann zögere nicht weiter.

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