Magst Du Dich? Ein Fallbeispiel

Magst Du Dich?

” Wie sieht es aus, kannst Du Dich leiden?” Vor mir sitzt eine Frau, Mitte 40, die auf meine Frage ganz erstaunt reagiert. Sie ist gut und geschmackvoll gekleidet, passend zu ihrem Typ, und macht einen sympathischen und selbstbewussten Eindruck.

Sie schaut mich an und ich kann ihre Gedanken wirklich fast hören.

`Was für eine komische Frage! Wer kann sich selbst schon gut leiden? Das ist doch total egoistisch und nicht erwünscht.´ Nach einer Weile runzelt sie die Stirn, senkt den Blick und sie antwortet ganz leise : “Nicht besonders, eigentlich nicht wirklich.”

Wie schade.

Diesen oder einen ähnlichen Satz habe ich schon oft gehört.

Mir tut diese Aussage in der Seele weh. Denn es geht hier nicht ums Aussehen. Das kann in ein oder zwei Stunden im Bad mit etwas Farbe und Pinsel zufriedenstellend verändert werden.  Nein, es geht vielmehr um die innere Haltung, die ich als Person mir gegenüber einnehme. Ich halte es für eine Form seelischer Grausamkeit, die grundlegender und tiefgreifender nicht sein könnte.

Es ist eine standhafte Verweigerung von dringend notwendiger Zuwendung und Unterstützung in unserem Alltag. Wenig Anerkennung, kritische Mäkelei und Unzufriedenheit sind keine Zutaten für ein lebens- oder liebenswertes Umfeld, oder?

Der  derzeitiger Hype macht die Sache auch nicht besser:

Sei glücklich, los jetzt! Du musst es Dir nur wünschen! Mach was! Es liegt nur an Dir! Ja doch, ich mach ja schon! Ich suche mir tolle Sprüche im Netz, die spiegeln, was ich mir wünsche.  Und ich schau mir all die tollen Leute an, die so sind, wie ich gerne sein möchte.

Ich versuche es wirklich, mit aller Macht.  Ich strenge mich so sehr an, ich kämpfe…

Warum funktioniert Veränderung bei mir nicht?

Ich WILL mich doch ändern und alles ganz toll finden! Und dann verziehe ich mich in mein Mauseloch, weil es bei mir nicht klappt und ich nicht so BIN! Ist das also alles Unsinn? Sind die Angebote alle gelogen?

Ist “think positiv” ganz großer Quatsch?

Nein. Es sind mit Sicherheit gute und ernsthafte Angebote dabei, die mich weiterbringen können. Wenn…

…ja, wenn ich mich besser leiden könnte. Womit sich die Katze ganz wunderbar selbst in den Schwanz beißt. Natürlich kann ich mir wünschen was ich will, wenn es aber nicht zu mir passt, wird sich auch der tollste Wunsch mit dem grandiosesten Angebot nicht erfüllen.

Da steht man sich selbst so sehr im Weg, dass es keine positive Entwicklung geben kann.

Die Veränderung rückt in unerreichbarer Ferne. Sehr schön, dann kann ich ja nichts dafür, wenn es nicht klappt: Denn ich bin, wie ich bin. Da kann man nix machen.  Doch. Man kann. Oder besser gesagt:

Du kannst.

Deine Aufgabe ist es herauszufinden, welche Wünsche und Vorgaben für Dich geeignet wären. Welche Wünsche und Vorstellungen Du tatsächlich in Dir trägst…und welche Hürden und Blockaden.

Wir Menschen sind sehr unterschiedlich, auch wenn wir gerne in der “Herde” unterwegs sind. Jeder Pott braucht einen etwas anderen Deckel. Um diese Aufgabe zu meistern, solltest Du Dich und Deine Persönlichkeit gut akzeptieren können.

Das hilft wirklich sehr. Welche Fragen musst du ehrlich beantworten, um das Passende für dich zu finden?

Hier sind meine Vorschläge:

• Was kannst Du?
• Worin bist du wirklich gut?
• Wofür brennst Du?
• Was ließe sich vertiefen und weiterentwickeln?
• Was macht Dich glücklich und woran hast Du Freude?

Zusätzlich lege ich Dir eine Liste mit Deinen positiven Eigenschaften sehr ans Herz.  Schwarz auf weiß behält man einfach den besseren Überblick und man kann immer noch etwas hinzufügen. Sei dabei absolut aufrichtig und NICHT zu bescheiden. Es zählen auch Eigenschaften wie “ich kann gut zuhören” oder ” ich bin gut organisiert”.  Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel.

Sich gut leiden zu können, hat viele positive Effekte. Unter anderem nimmt man die Dinge, die man tut, anders wahr. Man erfreut sich an guten Leistungen, klopft sich selbst auf die Schulter und ist mutiger. Freude und gute Laune stellen sich wesentlich häufiger ein. Eine sehr gute Startposition etwas im positiven Sinne zu verändern.

Um zu testen, wie es mit Deiner Selbstbewertung steht, musst Du nur in den Spiegel schauen. Schau Dir in die Augen (Kleines) und sage: “Ich mag Dich!”. Wenn das wirklich überzeugend rüber kommt, bist Du schon einen großen Schritt weiter. Ansonsten? Weiter üben, es wird immer leichter und man kommt sich immer weniger blöd vor.

Kommen wir zu den Hürden und Blockaden

Wir werden in der Kindheit schon auf bestimmte Annahmen und Einschätzungen geprägt. Wenn hier das Programm “ich bin nie gut genug, schön genug, fleißig genug” ständig im Unterbewusstsein läuft, und das über Jahre, wird es mit der positiven Lebenseinstellung schwierig bis unmöglich.

Zu hohe Ansprüche machen das Leben schwer.Für mich bietet hier die Hypnose einen sehr guten Lösungsansatz für das Problem.
Denn durch die sanfte, aber entschlossene Arbeit mit dem Unterbewusstsein ist es möglich falschen Glaubenssätzen und Prägungen auf den Pelz zu rücken und sie zu verändern.
Du möchtest wissen, wo Du mit Deiner eigenen Wertschätzung stehst?
Dann überprüfe einmal, ob Du Folgendes zulassen kannst:

• verzeih Dir Deine Fehler, “nobody is perfect” ist tatsächlich wahr
• setze Dich aktiv mit einem nicht erreichten Anspruch auseinanderhör auf zu grübeln, kreise nicht ständig nur um Dich
• kleine Schritte sind auch akzeptabel
• vergleiche Deine Vorstellungen mit Deinen Möglichkeiten und passe sie an
• höre Dir zu
• Herausforderungen sind nicht immer lösbar
• akzeptiere, dass Du nicht alles kontrollieren kannst
• erkenne jeden Tag die Schritte an, die Du geschafft hast
• habe Geduld mit Dir

Viele negative Angewohnheiten sind tief in unsere Verhaltensmuster eingegraben und haben ihre eigenen Abläufe, so dass es kaum möglich ist, sie zu ändern.
Häufig sind es übernommene oder erfahrene Wertvorstellungen der Eltern, die uns belasten. Sie verhindern, dass wir unsere persönliche Freiheit voll entfalten können.Sie halten uns sozusagen gefangen.

Hypnose stellt eine Möglichkeit dar, sich davon zu befreien und mit einem wesentlich leichteren “Rucksack” weiter zu reisen. Mach Dir Dein Leben leichter, lerne Dich selbst zu mögen und konzentriere Deine Energie auf Dein Wohlbefinden.